Mittwoch, 15. Februar 2012

Was am Ende zählt (2009)





















Carla (Paula Kalenberg) möchte nach Lyon auf eine Modeschule, weg von ihrem alkoholkranken Vater. Als sie in den Zug steigt wird ihr gesamtes Gespäck inklusive Geld gestohlen. Sie muss nun in Berlin bleiben und neues Geld beschaffen. Sie trifft Rico, der sie bei sich schlafen lässt und ihr eine Arbeit verspricht. Aber er möchte mit Carla schlafen - sie lässt sich darauf ein. Am nächsten Tag beginnt sie ihre Arbeit. Ein Boot soll zu einer Kneipe umgebaut werden. Dort lernt sie die heimatlose Lucie (Marie Luise Schramm) kennen, die beiden freunden sich an. Als dann heraus kommt dass Carla vom One Night Stand mit Rico schwanger wurde und eine Abtreibung zu spät ist, erklärt sich Lucie bereit das Kind nach der Geburt als ihres auszugeben damit Carla ihre Träume in Lyon leben kann. Die beiden ziehen zusammen, doch es gibt Probleme mit Lucies Bruder und auch zwischen den beiden Mädchen tun sich ungeahnte Gefühle auf... >Trailer<

Ich musste die Inhaltsangabe so lange verfassen. Es gibt Inhalte die kann man kurz und knapp wieder geben und es gibt die, die einfach eine gewissen Länge haben müssen - zum Verständnis."Was am Ende zählt" ist ein deutscher Film und ich begegne diesen ja äussert skeptisch - aber hier haben wir mal wieder was Gutes fabriziert. Die Geschichte kommt schnell in Fahrt und unterhält komplett durch die Bank weg. Die Charaktere wirken absolut authentisch, das Spiel von den beiden Hauptdarstellerin ist grandios. Man wünscht den beiden einfach nur das Beste und ihre Freundschaft wird für den Zuschauer schnell glaubhaft dargestellt. Die homoerotische Beziehung zwischen Carla und Lucie wird angedeutet, es gibt einen Kuss und eine weitere Situation in der man darauf schließen könnte - jedoch bleibt sie offen. Aber man weiß einfach, dass die beiden Mädchen unglaublich viel verbindet und dass sie eine intensive Bindung haben. Sie erleben die Schwangerschaft gemeinsam und die Geburt. Ich hätte den beiden stundenlang weiter zu schauen können - hier waren mir die 100 Minuten zu kurz. Der Film ist natürlich keine leichte Kost. Es ist ein Sozialdrama und soll zum nachdenken anregen, bewegen, Augen vielleicht öffnen. Themen wie Kriminalität, Drogen und Obdachlosigkeit werden angeschnitten ohne zu viel von der Hauptgeschichte abzulenken. "Was am Ende zählt" kommt ohne große Highlights aus - was vor allem den beiden Mädels zu verdanken ist. Ein weiterer beachtlicher Punkt ist der, dass das Budget sehr niedrig war und das merkt man dem Film nicht an. Man kann also auch aus wenig viel machen. Das Ende kann enttäuschend sein, da es viel Raum für Spekulationen schafft - aber es ist dann doch irgendwie okay. Ich bin auf jeden Fall sehr positiv überrascht - eine Bereicherung für meine Sammlung!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Das ist kein wirklich medizinischer Rat, aber es kam mir als erstes in den Sinn, als ich deinen Artikel las. Und da du es nicht erwähnt hast, wollte ich kurz darauf hinweisen. Kennst du Lyrica? Das wird heutzutage in der Psychiatrie bei Angststörungen mit ganz gutem Erfolg eingesetzt. Frag doch mal deinen behandelnden Psychiater danach und was er darüber denkt.