Freitag, 5. Oktober 2012

Margaret (2007)


Durch die 17-jährige Lisa (Anna Paquin) abgelenkt, achtet Busfahrer Maretti (Mark Ruffalo) nicht auf die rote Ampel und überfährt eine Frau, die dann in Lisas Armen stirbt. Um Maretti zu schützen, gibt Lisa bei der Vernehmung durch die Polizei an, der Bus habe grün gehabt. Obwohl Lisa in diesem Verhalten durch ihre allein erziehende Mutter unterstützt wird, kommen ihr schon bald Zweifel an der Richtigkeit ihres Tuns. Ihre innere Zerrissenheit führt dazu, dass sie in immer mehr Konflikte mit ihrer Umwelt gerät. Mitunter macht sie ihrem Lehrer (Matt Damon) etwas zu schöne Augen. (Quelle:amazon.de) -> Trailer
Ganze 2 1/2 Stunden nimmt sich dieses Drama Zeit um den Zuschauer mit zunehmen auf eine leise, unbequeme und doch interessante Reise. Der Fokus sitzt ganz auf Lisa, hervorragend dargestellt von Anna Paquin, die in ihrer Zerrissenheit viele Wege geht um mit ihren Gefühle fertig zu werden. Ziemlich am Anfang geschieht der schreckliche Unfall und die Szene, in der die schwer verletzte Frau in Lisas Armen stirbt fährt mächtig ein. Schon lange hab ich keine Szene mehr gesehen, die mich so mitgenommen hat. Man hat hier einen heftigen, sehr authentischen Moment geschaffen - der an der Psyche nagt und schockiert zurück lässt. Ich habe die ganze Zeit versucht mich in Lisa hineinzuversetzen, nachzuempfinden warum sich bestimmte Entscheidungen trifft und Wege einschlägt. "Margaret" ist ein Film, der das Publikum spalten wird - für manch einen wird er zu langatmig sein und einfach keinen richtigen Kern aufweisen. Andere finden etwas in dieser 2,5 ständigen Reise. Ich habe mir "Margaret" durchgesehen - also habe ich für mich etwas darin finden können - ansonsten hätte ich den Film vorzeitig beendet. Ich finde allgemein Geschichten von Heranwachsenden sehr interessant - wie sie sich selbst noch finden müssen, zerrissen sind, sexuelle Erfahrungen machen und an Grenzen gehen. Erschwerend kommt hier natürlich hinzu, dass Lisa sich irgendwo schuldig fühlt am Tod der Frau und miterleben musste wie ein Mensch verstirbt. Zwar hat der Film schon die eine oder andere Szene die etwas überflüssig erscheint oder sogar manchmal "zu hoch" daher kommt und schwer in Verbindung zu bringen ist - aber dennoch ist hier ein starkes Drama gelungen, dass gleich zu Beginn richtig in die Knochen fährt und so manch einen Zuschauer genau dort für sich gewinnen kann. Ich glaube kaum, dass man sich nach der Unfalls- und Sterbeszene dem Film einfach so wieder entziehen kann. "Margaret" ist also kräftiger Tobak und kommt ohne große Highlights aus - es wird viel gesprochen, Gefühle werden laut, Ansichten verdeutlicht & der Zuschauer begleitet eine junge Frau, die einfach nur zu sich selbst finden möchte. Jeder sollte versuchen, sich für dieses bewegende Drama Zeit zu nehmen.

1 Kommentar:

Sibel hat gesagt…

Ich mag Anna Paquin sehr (durch die Serie True Blood). Und Matt Damon ist auch nicht gerade schlecht. Die Besetzung passt also schon einmal. Nur die Story klingt eher durchschnittlich. Werd ich mir aber trotzdem mal merken.