1934. Miss G. (Eva Green) arbeitet in einem Mädcheninternat. Sie ist bei den Mädchen sehr beliebt, da sie nicht viel von übertriebener Strenge hält und eher die moderne Erziehung bevorzugt. Besonders Di (Juno Temple), ein Mädchen dass in der Gruppe den Ton angibt, hegt sehr intensive Gefühle für die schöne Lehrerin. Ein Neuzugang aus Spanien, die reife Fiamma (Maria Valverde), verändert jedoch alles. Nicht nur in der Mädchengruppe, sondern auch bei Miss G. Diese scheint in Fiamma etwas Besonders zu sehen und entwickelt eine tiefgreifende Obsession. Die Situation spitzt sich zu, denn auch Di entgeht dies nicht... -> Trailer
Der Film ist so viel anders, als man annimmt. Die Inhaltsangabe auf der DVD spiegelt für mich, einen anderen Film wieder. Auch mein Schreiben oben gibt zwar den Inhalt in etwa wieder - jedoch geht "Cracks" viel weiter und überrascht mit ungeahntem Tiefgang. Der Film bewegt sich in schönen Bildern und ist leise und doch scheint er immer lauter zu schreien. "Cracks" steigert sich gewaltig - ins Ungeahnte, ins Unfassbare. Auch schauspielerisch explodiert alles zum Schluss hin förmlich. Besonders eine Szene, lässt mich so zwiegespalten zurück. Die Grenze zwischen Erotik und Abscheu ist dort fast völlig verschwommen und die Geschehnisse lassen fast schockiert zurück. Ich habe noch nie einen Film dieser Art gesehen und ich bin nun sehr froh darum, dass ich "Cracks" erleben durfte. Die Rolle der Miss G. birgt für mich die größte Entwicklung. Man erwartet nicht, wohin sich diese Figur bewegt. Eva Green brilliert. Ihre Aura, ihre Blicke (wer bitte, kann SO finster gucken?) und dieser Zwiespalt den sie im Zuschauer auslöst. Auch alle anderen Darsteller machen ihre Sachen sehr gut. Der Film hat mich völlig in seinen Bann gezogen, ich war so überrascht über den Ausgang - den Weg dort hin. Zwar habe ich mir an manch einer Stelle gewünscht, etwas mehr zu erfahren -aber vielleicht ist der Interpretationsspielraum ein ganz guter Weg um den Zuschauer mitzunehmen. "Cracks" ist wuchtig, handwerklich auf hohem Niveau, magisch, wunderschön, erotisch und doch so bittersüß, schmerzlich und erschreckend anders. "Cracks" zeigt wie man sich in einem Menschen täuschen kann, wie sich Menschen verändern, wie eine Obsession entsteht und wie am Ende fast alle Verlierer sind. Ein Highlight in meiner Sammlung!
2 Kommentare:
Der Anfang der Beschreibung klang ja irgendwie wie "Mädchen in Uniform" :) jetzt muss ich mal den Trailer ansehen.
Okay, der Trailer ist jetzt wiederum was ganz anderes. Ich schreib den mal auf meine Wunschliste^^
Kommentar veröffentlichen