Der 17-jährige Anton (Ludwig Trepte) fährt mit seiner Mutter und deren Liebhaber ans Meer und bezieht dort ein gläsernes Ferienhaus. Er begegnet dem Geschwisterpärchen David (Frederick Lau) und Katja (Alice Dwyer), die nebenan wohnen. Durch die beiden seltsamen Charaktere findet sich Anton in einer Welt aus völlig neuen Gefühlen wieder. Er fühlt sich zu Katja hingezogen und steuert auf eigene seelische Abgründe zu... ->TrailerFilmen mit Alice Dwyer gebe ich grundsätzlich eine Chance, ich seh sie sehr gerne. Wir haben hier wieder einen deutschen Film und wieder ist es schwer für mich eine sandfeste Kritik zu schreiben. Entweder man empfindet diesen Film als zu hoch, denn es wird wieder viel auf Stilmittel, Musik und Kulissen gesetzt - das Wort kommt sehr kurz, oder man empfindet "Was du nicht siehst" als vielsagendes Kunstwerk. Ich hänge in der Mitte fest und weiss nicht so recht was dieser Film mit mir gemacht hat. Es geht um seelische Abgründe und ich musste mir nach den 89 Minuten noch die vorhandenen Interviews auf der DVD anschauen weil ich einfach noch so viele Fragen hatte. Beantwortet wurden sie eher auf eine unbefriedigende Art und Weise. "Was du nicht siehst" will ganz viel und lässt den Zuschauer damit alleine. Jeder soll sich seinen Teil zu den Charakteren denken. Ich hab mich etwas zu verloren gefühlt. Am Anfang denkt man noch man wird auf die Auflösung sicher zu geführt, man ahnt schon gewisse Dinge... aber dann ist der Abspann da und nichts wurde so richtig bestätigt. Sehr viel will mit der Kulisse gesagt werden. Da wäre die Schlucht, der Abgrund praktisch und das gläserne Haus mitten im Wald. "Was du nicht siehst" ist sehr bedrückend, beklemmend, unheimlich und trostlos. Die Inhaltsangabe lässt nicht vermuten wie komplex das Ganze aufgeht und wieviel man selbst hinein interpretieren muss. Besonders Alice Dwyer und Frederick Lau, das Geschwisterpärchen, haben starke unheimliche Momente. Somit ist das Genre auch schwer zu bestimmen. Drama, Thriller, Horror - diverse Elemente sind vorhanden. Ich denke mit einer starken, klaren Auflösung würde ich diesen Film sehr gut finden und könnte auch über die typischen Längen eines deutschen Films hinweg sehen. Aber so fühl ich mich zu verloren. Wahrscheinlich ist "Was du nicht siehst" Film einfach eine Nummer zu hoch für mich, zu verkünstelt - oder, man hat es sich als Regisseur einfach nur verdammt einfach gemacht, in dem man eine erklärende Auflösung weg gelassen hat weil man sie selbst nicht mehr richtig zusammen bekommen hätte. Ich finde den Verlauf des Filmes echt schade, gerade weil die Darsteller und einige Momente sehr stark sind und die Atmosphäre sehr dicht und unheimlich daher kommt. Aber ich bin mir sicher, dass es einige Menschen gibt, die sehr tief getaucht sind und eine gewisse Faszination empfinden konnten. Ich bleibe Hin und Her gerissen, was man sicher auch an meiner Art zu schreiben bemerkt hat.
Montag, 21. Mai 2012
Was du nicht siehst (2009)
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1 Kommentar:
sehr guter Beitrag
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