Freitag, 31. Mai 2013

Mein Freund aus Faro (2008)


Mel (Anjorka Strechel) ist 22 und sieht aus wie ein Junge. Sie fühlt sich in weiblichen Klamotten nicht wohl und träumt davon, einfach weg zu fliegen. Ihre Arbeit in einer Firma erfüllt sie keineswegs und auch in der Liebe will es nicht funktionieren. Als sie eines Abends die 14-jährige Jenny (Lucie Hollmann) fast überfährt, ändert sich jedoch alles abrupt. Mel verliebt sich sofort in die blonde Schönheit. Jedoch wird sie von dem Mädchen, welches sich als 16-jährige ausgibt, für einen Jungen gehalten. Mel klärt den Irrtum nicht auf und die beiden kommen sich näher. Auch Jenny verliebt sich - nichtsahnend wer hinter "Miguel" aus Faro, Mels erfundener Identität wirklich steckt. Ist ihre junge Liebe stark genug für die Wahrheit? -> Trailer
Die Thematik von "Mein Freund aus Faro" erinnert sehr an den Oscarprämierten Hollywod Film "Boys dont Cry" und in der Tat findet man einige Parallelen. Jedoch ist dieser Film eine deutsche Produktion und verhält sich auch so. Gewohnt leise zeichnet hier Nana Neul das Drama um zwei Mädchen, die ihre Liebe füreinander entdecken aber in einem Berg aus Lügen stehen. Die Schauspieler sind durch die Bank weg gut - intensiv verkörpert Anjorka Strechel die zerrissene Mel, die in einem Leben steckt, dass sie so nicht möchte - ein Mädchen das sich selbst verleugnen muss und in dieser Phase dem Mädchen ihrer Träume begegnet. Leider aber ist "Mein Freund aus Faro" sehr zäh und manchmal unfreiwillig komisch. Hier und da wird der Zuschauer von einer Art Fremdscham gekitzelt - teilweise sehr unangenehm. Die Liebe zwischen Mel und Jenny erlangt keine richtige Tiefe - und sie ist schwer nachzuvollziehen. Einige Dinge werden nur angedeutet, die Bindung der beiden Mädchen ist sehr unschuldig und vorsichtig - so fallen entscheidende Dialoge gar nicht. Vielleicht eine Fehlentscheidung alles für sich selbst sprechen zu lassen - vielleicht aber auch genau richtig. Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Für Fans des deutschen Films jedoch, könnte dieser Streifen ein gefundenes Fressen sein. Ein leiser, vorsichtiger Film, mit interessanter Thematik - welcher mich leider weitgehend kalt ließ. Schade.

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