Freitag, 11. Januar 2013

Punkt: Zerbrich mich nicht (Jenny Kella)


Jenny kommt mit der Scheidung ihrer Eltern nicht klar, vor allem, da ihr Vater nun depressiv geworden ist. Sie verfällt zuerst der Bulimie, dann wird sie magersüchtig. Als sie dann auch noch von ihrer ersten großen Liebe über Monate hinweg missbraucht wird, scheint ihre Welt völlig zu zerbrechen. Aber Jenny will sich dieser Tatsache nicht stellen, mitunter weil ihre Mutter ebenso weg sieht. Die junge Frau führt einen inneren Kampf mit sich - immer darauf bedacht stark zu wirken. Wird Jenny wieder aufleben können?

Innerhalb 3 Stunden habe ich dieses Buch in einem Zug durchgelesen. Es ist mein erstes Buch seit sehr langer Zeit. Ich lese Bücher nur dann wirklich eifrig wenn mich der Inhalt brennend interessiert. "Zerbrich mich nicht" ist ein autobiographischer Roman. Er ist wirklich so geschehen und wird von der Autorin in der Ich-Form erzählt. 160 Seiten. Nicht sehr viel aber randvoll mit bewegendem und packendem Inhalt. Die Geschichte braucht nicht lange um eine Einleitung zu gestalten und das gefällt mir. Man ist schnell mitten im Geschehen und bekommt nach und nach das persönliche Grauen der Autorin geschildert - in kurzen, mit interessanten Überschriften versehenden Kapiteln. Der Schreibstil ist wirklich wuchtig. Ich finde mich in ihm wieder. Er ist einfach zu lesen und doch so bewegend und ergreifend wiedergegeben. Es gibt so viele Sätze die ich mir mehrmals durchlesen musste, da sie irgendwie so viel sagen, so schön klingen und sogar fast poetisch wirken. Sie sprechen Bände. Sie haben mir teilweise aus dem Innern gesprochen. Zwar lässt das Buch auf den letzten 30 Seiten etwas nach, da der Hauptinhalt (Der Absturz, das Grauen) weitgehend nieder geschrieben ist aber gleichzeitig ist das auch gut so, denn die Autorin lässt Licht in das Dunkle brechen. Sie zeigt, dass auch noch so eine schlimme Vergangenheit kein ENDE bedeuten muss - sondern dass es weiter geht - wenn auch mit den Schatten - es kann besser werden. Ein sehr gelungenes Buch, wunderbar geschrieben, nicht zu lange, nicht zu kurz - ein bewegendes Stück Geschichte, einer gebrochenen und doch verdammt starken Seele.

Keine Kommentare: