Samstag, 14. Juli 2012

An American Crime (2007)


1965: Die 16-jährige Sylvia (Ellen Page) und ihre Schwester Jenny (Hayley Mcfarland) kommen bei einer Pflegefamilie unter, solange ihre Eltern auf Zirkusreise sind. Pflegemutter Gertrude (Catherine Keener), eine labile depressive Frau, hat selbst mehrere Kinder und leidet an nevenraubendem Asthma. Als Paula (Ari Graynor), ihre älteste Tochter, Sylvia als Lügnerin darstellt um sich selbst aus der Affäre zu ziehen, eskaliert die Situation. Gertrude sperrt Sylvia in den Hauskeller. Dort wird das unschuldige Mädchen  über mehrere Wochen grausam gequält. Schlussendlich nicht nur von der Pflegemutter und deren Kinder - sondern auch von der Nachbarsjugend. -> Trailer

Diese Geschichte ist tatsächlich so vorgefallen im Jahre 1965. Ein schreckliches Verbrechen mit unfassbarem Ausgang. Die Tatsache stimmt traurig und nachdenklich. Der Film hat mich allerdings nur durch Ellen Pages Spiel ein wenig erreicht. Ansonsten ist er falsch aufgebaut und findet keine klare Linie. Der Anfang ist viel zu lange und man langweilt sich schnell. Dafür ist dann das Matyrium von Sylvia eher kurz gehalten - so, dass die fatale Grausamkeit nicht wirklich vollends sichtbar wird und somit den Zuschauer nicht erreichen und packen kann. Klar, was dort geschieht - ist schrecklich... aber es ist meiner Meinung nach, im Vergleich zur Vorgeschichte viel zu kurz gehalten und auch teilweise recht "schonend" dargestellt. Denn Das Leid der echten Sylvia damals war noch viel heftiger (Siehe wikipedia: Sylvia Likens). So kommt "An American Crime" nie richtig in Fahrt und vertuscht sogar das ein odere andere schreckliche Detail. Die Schauspieler sind dennoch allesamt gut - allen vorran natürlich die bezaubernde Ellen Page. Wegen ihr kann man sich "An American Crime" doch mal ansehen. Ich hab es nach 2 Jahren ein 2. Mal getan und war leider aufs Neue etwas enttäuscht. Man hätte den Stoff besser auf die Filmlänge verteilen und dem Zuschauer einiges näher bringen können. So, hat dieser Film leider nur einen kurzen Höhenflug und wenige starke Momente. Der Rest verläuft sich in Langeweile und damit verbundenes Warten. Jedoch denke ich auf jeden Fall, dass "An American Crime" ein gewaltiger Schlag in die Magengrube sein kann... denn wieviele Fälle liegen wohl im Dunkeln was Kindsmissbrauch angeht? Ein Stück harte Realität in einem eher schwachen Gesamtpaket.

2 Kommentare:

Chaosmacherin hat gesagt…

Ich kann den Film einfach nicht schlecht bewerten, weil das ja alles wirklich so passiert ist. :/ Ich finde es besser, wenn sie es erzählen wie es war, statt alles einfach auszuschmücken, damit der Film besser wird.

Tilly hat gesagt…

@Chaosmacherin Sie erzählen es ja leider nicht wie es war - wie geschrieben... das Leid war damals viel grausamer. Ausserdem kann ein Reggisseur den Film doch anders aufziehen bzw aufbauen und sich trotzdem an die Details halten.